Unser Ausflug zum versunkenen Palast am 6.10.2007

Heute haben wir uns vorgenommen einen anderen Weg zum Flugplatz auszuprobieren und die unterirdische Zisterne von Istanbul zu besuchen.

Bisher sind wir immer mit den Havas - Bus ab den Flugplatz oder dorthin gefahren. Das ist sehr bequem, aber relativ teuer für türkische Verhältnisse. Zuerst fuhren wir mit Metro, Bergbahn und Straßenbahn zur Umsteigemöglichkeit zur 2. Linie der Metro, die dann zum Flughafen reicht. Eigentlich ist es einmal irgendwann (???) nur eine Metro-Bahn, aber das Zwischenstück wird noch gebaut bzw. man musste den Bau wegen irgendwelcher archäologischen Funde (alter Hafen) unterbrechen. Die Fahrt dorthin war letztlich ziemlich lang und vielleicht mit einem überdimensionalen Koffer relativ beschwerlich, aber billig.

Die Rückfahrt war Horror. Ganz Istanbul und eine riesige Anzahl von Touristen waren unterwegs. Die Metro und die Straßenbahnen waren hoffnungslos überfüllt. Man stand wie eine „Ölsardine“ zwischen allen und konnte, wenn man es wollte die Beine anziehen ohne abzusacken. Die Luft wurde knapp. Wir sind freiwillig nach einer Station ausgestiegen und den Rest gelaufen. Dabei fanden wir uns auf einmal im russischen Viertel wieder.

 

Im Südwesten der Hagia Sophia befindet sich die Zisterne. Der Bau der unterirdischen Zisterne wurde vom Byzantinischen Kaiser Justinian (527 – 565) angeordnet. Wegen der unzähligen Marmorsäulen, die sich aus dem Wasser erheben, wird sie vom Volksmund auch als „Versunkener Palast“ bezeichnet. Früher stand hier an der Stelle der Zisterne eine Basilika.

 

 

Über eine Steintreppe mit 52 Treppen gelangt man in das Innere (rechteckiger Grundriss mit 140m Länge und 70m Breite). Die Säulen stehen in 12 Reihen (je 28 Säulen), jeweils 4,80m voneinander entfernt. Die Säulen – Konstruktion ist gigantisch. Die Decke ist mit wasserdichtem Mörtel verputzt. Im Wasser tummeln sich viele Fische (auch Karpfen). In der südwestlichen Ecke befinden sich 2 Medusenhäupter. Über diese gibt es viele Rätsel und Legenden. Vorsicht!!! Nicht direkt in die Gesichter schauen, denn sonst wird man in Stein verwandelt.
Bis heute wurde die Zisterne schon oft restauriert. Ein Besuch stellt ein absolutes Erlebnis dar. Zu leiser Musik und wundervollem Licht kann man zwischen den Säulen auf einer Art Steg spazieren gehen. Das nächste Mal nehmen wir eine Angel für die dicken Karpfen mit.

Den Tipp mit der Zisterne haben wir übrigens von unserer Bäckersfrau, Steffi aus Hirschfeld, die uns ganz begeistert davon erzählt hat.